Der Beitrag behandelt die Wechselwirkung von Nation und Sprache, die in der Bildung der neuzeitlichen Nationalstaaten eine auffällige Facette war. Tm Prozess der Völkerfusion zur einheitlichen Gemeinschaft war die Sprache immer ein eklatantes Thema und wurde als Waffe gegen die die Vereinigung verhindernden Faktoren und als Klebstoff für die ursprünglich heterogenen ethnischen Gruppen verwendet. Erltäutert wird die Rolle der Sprache im modernen Nationenbegriff und in der Entwicklung der modernen Nationalstaaten, exemplifiziert dutch die realen Geschichten von Frankreich und Deutschland: In Frankreich dominiert eine liberale Vorstellung der Nation, die nicht auf objektiven Momenten wie Sprache, sondern auf sub-jektivem Willen basiert und verschiedene Völker in sich vereinigen kann. Die Deut-schen hingegen favorisieren einen engeren Nationenbegriff und beschränken ihre Nation auf diejenigen, die die gleiche Sprache, Kultur und Herkunft haben. Die His-tone lehrt uns doch, dass die Theorie der sprachlichen Reinheit sich nicht bewährt und die meisten der Länder einschlieβlich Deutschland Vielvölkerstaaten sind.