Martin Heidegger (1889-1976) gilt in Deutschland und in ganz Europa als Begründer der modernen Fundamental-Ontologie. Sein Denken hat berühmte Philosophen wie Jean Paul Sartre, Jacques Derrida, Günther Anders und Hans-Georg Gadamer-um nur einige zu nennen-stark beeinflußt. Heidegger fragt nach dem Sein-dem Wesensgrund des Menschen-eine fundamentale Frage, die in seinem Hauptwerk Sein und Zeit thematisiert wird. Doch nach 1933 stellt Heidegger Deutschland, deutsches Volkstum und den ”neuen” deutschen Menschen in den Mittelpunkt seiner philosophischen Überlegungen. Aus diesem Grund ist ihm Opportunismus mit dem NS-Regime vorgerworfen worden-vor allem von Adorno und Anders. In diesem Aufsatz möchte ich untersuchen, inwiefern Heideggers Philosophie durch die zeitgenössische Politik geprägt und verändert wurde und der Vorwurf der Anbiederung an den NS-Staat durch die Sprache des berühmten ”Kunstwerkaufsatzes” (1935/36) sowie diverse andere Dokumente bestätigt werden kann.