Wir gehen davon aus, dass der Prozess der Textproduktion durch cognitive Prozesse, die wissensbasiert ablaufen, gesteuert wird. Schreiben begreifen wir als eine Koordinationshandlung, bei der verschiedene Funktionssysteme ineinander greifen: Wahrnehmung, Verarbeitung, Kognition, Motorik usw. Nicht alle Subprozesse vollziehen sich dabei auf der Stufe höchster Bewusstheit. Da beim Textproduzieren ständig Informationen gefunden, bewertet, ausgewählt, gesichert, aufeinander bezogen und miteinander verflochten werden müssen und da dies selbstredend über Texte geschieht, kommt der Rezeption, dem Verstehen, auch eine Schlüsselrolle im Wissensaufbau und -transfer zu. Für diese Recherchetätigkeiten werden auch die unterschiedlichsten externen Quellen genutzt. Trotz seiner enormen Bedeutung für den Prozess des Textproduzierens ist dem Problem des Wissenstransfers beim Schreiben von der linguistischen Forschung bisher kaum Aufmerksamkeit entgegen gebracht worden.